Orkantief Petra brachte Orkan- und schwere Sturmböen
In der Nacht auf Dienstag zog Orkantief Petra von Frankreich her Richtung Süddeutschland. Ausgehen von diesem Tief erreichte etwa um 3 Uhr eine Kaltfront die Schweiz. Bereits gegen 5 Uhr befand sich die Kaltfront an den Alpen und überquerte diese in den nächsten zwei Stunden.
Bis nach Mitternacht extrem mild
Vor der Kaltfront trieb der kräftige Südwestwind die Temperaturen nochmals weiter in die Höhe, in Evionnaz wurden um 2:40Uhr 19.3 Grad gemessen. An einigen Stationen konnten sogar neue Februarrekorde aufgestellt werden. Dies ist in Aigle, Fribourg, Interlaken, Meiringen, Wädenswil, Zürich-Affoltern und Güttingen der Fall.
Kaltfront sorgt verbreitet für Sturm-, lokal für Orkanböen
Neben dem kräftigen Niederschlag und rund 50 Blitzen im Jura, in den Waadtländer Alpen sowie im Berner Oberland und auf dem Säntis brachte die Kaltfront verbreitet schwere Sturmböen, die Böenspitzen erreichten verbreitet Werte um 100km/h, beispielsweise in Thun, Zürich-Affoltern, Brienz und Luzern konnten sogar Orkanböen registriert werden. Auf vielen Alpengipfeln wurden Orkanböen verzeichnet, die höchsten Windgeschwindigkeiten gab es allerdings in mittleren Höhen zwischen knapp 1000 bis gut 1500 Metern. So wurden auf dem Chasseral und auf dem Bantiger mittlere Windgeschwindigkeiten von gut 130 km/h bzw. 123 km/h gemessen, was volle Orkanstärke bedeutet.
Zum Teil neue Rekorde
Die höchsten Böenspitzen wurden ebenfalls auf dem Bantiger sowie auch auf dem Napf verzeichnet mit 171 km/h. Die 171km/h auf dem Napf sind Allzeit-Rekord für diese Station seit Messbeginn 1981. Der Wert löst den bisherigen Rekordwert von169 km/h ab, der während dem Orkan Vivian am 27. Februar 1990 aufgestellt wurde. Weitere Allzeit-Rekorde sind nicht geknackt worden, in Zürich-Affoltern, Cham, Einsiedeln, Brienz, Andermatt, Scuol, Buffalora/Ofenpass und im Münstertal wurden jedoch neue Februar-Rekorde aufgestellt, auf dem Hörnli wurde mit einer Windböe von 152 km/h der bisherige Februar-Rekord egalisiert.
Anbei findet ihr zwei kurze Hitlisten der höchsten Temperaturen vor der Kaltfront sowie der höchsten Windgeschwindigkeiten:
Messstation | Höchste Temperatur (°C) |
Evionnanz | 19.3 |
Aigle | 18.9 |
Giswil | 18.7 |
Luzern | 18.6 |
Interlaken | 18.5 |
Messstation | Stärkste Windböen (km/h) |
Bantiger | 171 |
Napf | 171 |
Chasseral | 155 |
Uetliberg | 153 |
Hörnli | 152 |
Auf der Vorderseite der #Kaltfront gibt es kurz nach 3 Uhr nachts lokal noch fast 20 Grad. Um 3.10 Uhr meldet beispielsweise #Giswil 18.6 Grad und #Gersau 18.1 Grad. Hinter der Front werde hingegen in #Frankreich nur noch einstellige #Temperaturen gemessen. #Petra (rv) pic.twitter.com/n7tkySop3V
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) February 4, 2020
Update bisherige #Windspitzen bis 03.30 Uhr mit #Sturm #Petra:
Top 3 Bergstationen:#Napf: 171 km/h#Säntis: 150 km/h#CrapMasegn: 149 km/hTop 3 Flachland-/Talstationen:#Thun: 129 km/h#Würenlingen: 122 km/h#Zürichberg: 122 km/h@Blickch @20min @nau_live @watson_news (rv) pic.twitter.com/Jw0A5v97tg
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) February 4, 2020
Titelbild: @ https://stock.adobe.com